Die Alabasterküste - Côte d'Albâtre
Die Normandie ist schroff, die Natur einzigartig und die vielen kleinen Orte und Städte von normannischem Fachwerk geprägt.
Unser Basecamp: Huttopia les Falaises
Was für ein schöner Campingplatz. Camping Huttopia les Falaises liegt im kleinen Örtchen Saint-Pierre-en-Port an der Alabasterküste. Die Lage könnte nicht spektakulärer sein – direkt auf den Klippen gelegen, mit Blick auf das endlose Blau des Ärmelkanals. Der Platz vereint rustikales Campinggefühl mit dem gewissen Komfort – ideal für Naturliebhaber, die den Charme der französischen Küste erleben wollen.
Da der Platz – selbst in der Nebensaison – gut gebucht ist, empfehlen wir dringend eine Vorbuchung. Wer auf gut Glück kommt, könnte Schwierigkeiten haben, noch einen freien Stellplatz zu finden.
Saint Pierre en Port
Geht man ein paar Meter vom Campingplatz bis an die Klippen, hat man einen herrlichen Platz, um den Sonnenuntergang über dem Meer und den Felsen zu genießen.
Der Plage de Saint-Pierre-en-Port, unterhalb unseres Campingplatzes Huttopia les Falaises gelegen, hat uns ebenfalls sofort in seinen Bann gezogen.
Dieser Strand an der Alabasterküste der Normandie ist ein echter Geheimtipp für alle, die Fotospots abseits der Touristenmassen suchen. Schon beim ersten Anblick der imposanten weißen Kalksteinklippen, die sich über dem kieseligen Strand erheben, wussten wir, dass wir hier tolle Aufnahmen machen würden.
Rouen, der Hauptstadt der Normandie
Rouen ist definitiv einen Besuch wert. Wir konzentrierten uns auf die Altstadt mit ihren mehr als 2.000 Fachwerkhäusern. Leider wird der historische Eindruck durch wenig angepasste Reklame gestört. Und man ist nicht alleine in der normannisch geprägten Stadt: zahlreiche Touristen erkunden die engen Gassen, was die Stadt auch in der Nebensaison mächtig “überfüllt”.
Die Kathedrale “Notre-Dame de L’Assomption” und die Geschichte um Jeanne d‘Arc entschädigen den überfüllten Eindruck.
Wir haben über Rouen einen ausführlichen Bericht erstellt:
Fécamp
Weitere Unternehmungen: Eine Verkostung des berühmten Likörs der Mönche im Palais Bénédictine ist empfehlenswert. Wegen der Corona-Beschränkungen waren bei meinem Besuch jedoch alle geführten Touren im Voraus ausgebucht. Dennoch habe ich mir eine Flasche des Likörs im Shop mitgenommen.
Vom Hafen aus kannst du eine Bootstour entlang der Kreidefelsen bis nach Étretat buchen. Leider fiel diese bei uns wetterbedingt ins Wasser.
Alternativ kannst du an Stadtführungen teilnehmen oder Fahrräder ausleihen. Ich würde allerdings eine Wanderung auf dem Zöllnerpfad entlang der Küste bevorzugen.
Cap Fagnet
Das Cap Fagnet oberhalb von Fécamp ist nicht nur ein landschaftliches Highlight, sondern auch reich an Geschichte und Kultur.
Eine davon ist die Chapelle Notre-Dame du Salut, eine malerische Kapelle, die einst von Fischern angesteuert wurde, um für ihre sichere Rückkehr von See zu beten. Die Kapelle thront über Fécamp und bietet mit ihrem charmanten Äußeren und der Lage direkt an der Klippe ein perfektes Fotomotiv, besonders bei Sonnenuntergang.
Ein weiteres Highlight ist der Sémaphore Phare de la Vierge, ein alter Leuchtturm und Signalturm, der heute nicht mehr in Betrieb ist, aber noch immer majestätisch über dem Cap steht. Mit seinem rauen, maritimen Charakter und der Nähe zur steilen Küste bietet der Leuchtturm tolle Kontraste für Fotos – insbesondere, wenn du die raue Natur und den blauen Himmel im Bild kombinierst.
Étretat
Zugegeben – wir waren enttäuscht. Étretat ist “der” Hotspot an der Alabasterküste der Normandie und unsere Vorfreunde auf die bekannten Felstore war riesig. Im Ort angekommen, nervte die Parkplatzsuche, der Strand war alles andere als schön und der Ort teilweise touristisch kitschig.
Wir haben an dem Tag etwas die Lust verloren. Dennoch möchten wir euch die besten Spots nicht vorenthalten – findet selbst heraus, ob euch der Ort gefällt:
1. Falaise d’Aval und die Felsformation “L’Aiguille”
Die wohl bekannteste Attraktion in Étretat ist die Falaise d’Aval, die mit ihrer markanten, bogenförmigen Felsformation direkt ins Meer ragt. Diese natürliche Felsbrücke, bekannt als “L’Arche”, und die Aiguille, eine spitze Felsnadel, sind ikonische Fotomotive. Der beste Fotospot befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht, von der Falaise d’Amont aus. Von dort hast du eine perfekte Sicht auf die Klippen und das Meer, besonders bei Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang, wenn das Licht die Felsen in warmen Tönen erstrahlen lässt.
2. Falaise d’Amont und die Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde
Auf der anderen Seite der Bucht erhebt sich die Falaise d’Amont, auf deren Spitze die kleine Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde thront. Die Kombination aus der Kapelle, den steilen Klippen und dem weiten Blick über das Meer bietet eine malerische Kulisse. Von hier aus kannst du nicht nur fantastische Panoramaaufnahmen von Étretat machen, sondern auch die faszinierende Geologie der Küste in den Fokus rücken.
Du kommst vom Strand aus auf die Anhöhe.
3. Jardins d’Étretat
Ein weiterer atemberaubender Fotospot ist der Jardins d’Étretat, ein wunderschön angelegter Garten, der auf den Klippen über der Stadt liegt. Hier kannst du einzigartige Aufnahmen der kunstvoll gestalteten Gärten mit der atemberaubenden Küstenlandschaft im Hintergrund machen. Der Blick von den Gärten auf die Klippen und das Meer ist spektakulär und bietet eine harmonische Mischung aus Natur und Kunst.
Wichtig zu wissen: Die Gärten sind nicht mit dem Auto erreichbar! Entweder man geht vom Strand aus oder man Parkt am Bahnhof.
4. Der Strand von Étretat
Auch der Strand von Étretat bietet fantastische Fotomotive. Bei Ebbe kannst du die steinige Küste und die imposanten Klippen aus nächster Nähe erkunden. Die spiegelnden Wasserflächen und die schroffen Felsen im Kontrast zum ruhigen Meer bieten unzählige Möglichkeiten für atmosphärische Aufnahmen. Besonders reizvoll sind Fotos von den Klippen aus der Perspektive des Strandes, wo die Höhe und Pracht der Felsen besonders zur Geltung kommen.
5. Felsformation “Manneporte”
Die Manneporte, eine weitere gigantische Felsformation in der Nähe der Falaise d’Aval, ist ebenfalls ein absoluter Hingucker. Dieser natürliche Steinbogen ist weniger bekannt, aber nicht weniger eindrucksvoll. Ein etwas abgelegener Fotospot, der jedoch mit einem großartigen Blick auf die natürliche Schönheit der Küste belohnt wird.
6. Leuchtturm von La Poterie-Cap-d’Antifer
Etwas weiter entfernt von Étretat befindet sich der Leuchtturm von La Poterie-Cap-d’Antifer. Dieser Spot ist perfekt für diejenigen, die sich abseits der Hauptattraktionen bewegen wollen. Der Leuchtturm, eingebettet in die raue Landschaft, bietet dramatische Fotomotive, vor allem bei stürmischem Wetter, wenn die Wellen gegen die Felsen schlagen.
Yport
Yport – ein kleines Juwel an der Alabasterküste, das uns sofort verzaubert hat. Dieses charmante Örtchen ist klein, beschaulich und strahlt eine Ruhe aus, die perfekt für einen entspannten Rückzugsort ist. Was Yport besonders ausmacht, ist nicht nur seine gemütliche Atmosphäre, sondern vor allem sein beeindruckender Strand mit den imposanten Klippen und Felsen, die den Blick auf den Ärmelkanal spektakulär einrahmen.
Der Strand von Yport ist von dramatischen Felsformationen umgeben, die sich an die zerklüfteten Klippen schmiegen und eine atemberaubende Kulisse bieten. Besonders in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, wenn das Licht die Küste in warmen Tönen einfängt, verwandelt sich der Ort in ein Paradies für Fotografen. Die Felsen und Klippen bieten einzigartige Fotomotive, besonders bei Ebbe, wenn die Felsformationen teilweise freigelegt werden und das Meer die Kalksteinwände sanft umspült. Wir haben hier endlose Möglichkeiten für stimmungsvolle Aufnahmen gefunden – von der Weite des Ozeans bis zu den faszinierenden Strukturen der Klippen.
Das Örtchen selbst, mit seinen bunten Fischerhäusern und kleinen Gassen, ist genauso charmant wie der Strand. Es lädt zum Flanieren und Erkunden ein, doch die wahre Magie entfaltet sich am Meer. Die raue Natur und die friedliche Atmosphäre von Yport haben uns wirklich in ihren Bann gezogen.
Allerdings ist das Parken in Yport eine kleine Herausforderung, vor allem am Wochenende. Es gibt zwar einen Parkplatz direkt am Strand, aber dieser ist oft schnell voll. Ein kleiner Tipp: Wenn du in den frühen Morgenstunden ankommst, hast du bessere Chancen, einen Platz zu finden und kannst den Strand fast für dich allein genießen.
Für uns ist Yport ein Ort, der durch seine natürliche Schönheit und Gelassenheit besticht – ein perfektes Ziel für alle, die das authentische, ruhige Leben an der Küste lieben und gleichzeitig großartige Fotomotive suchen.
Honfleur
Auch wenn Honfleur nicht mehr zur Alabasterküste der Normandie zählt, war es für uns ein absolutes Muss, dieser idyllischen Stadt auf der anderen Seite der Seine einen Besuch abzustatten. Honfleur ist ein wahres Paradies für Fotografen und Kunstliebhaber, und wir konnten gar nicht genug bekommen von den malerischen Gassen, die von charmanten Fachwerkhäusern und kleinen Boutiquen gesäumt sind.
Der alte Hafen, Vieux Bassin, ist wohl die bekannteste und fotogenste Ecke der Stadt. Die bunten, schmalen Häuserfassaden, die sich im Wasser des Hafens spiegeln, haben uns sofort in ihren Bann gezogen. Diese Szenerie wirkt fast wie ein Gemälde – und kein Wunder, dass hier schon im 19. Jahrhundert Impressionisten wie Claude Monet und Eugène Boudin ihre Inspiration fanden.
Ein besonderes Highlight für uns war die Église Sainte-Catherine, eine faszinierende Holzkirche, die im 15. Jahrhundert von Schiffsbauern errichtet wurde. Mit ihrem hölzernen Glockenturm und der Bauweise, die an ein Schiff erinnert, hat sie uns wirklich beeindruckt.
Auch der Jardin des Personnalités am Ufer der Seine-Mündung hat uns begeistert. Dieser ruhige Park, gesäumt von Skulpturen berühmter Persönlichkeiten, bot uns die perfekte Gelegenheit für einen entspannten Spaziergang mit herrlichem Blick aufs Wasser.
Honfleur verbindet maritime Romantik mit künstlerischem Flair, und wir sind froh, diese wunderschöne Stadt erlebt zu haben – ein perfekter Ort, um die Kamera niemals aus der Hand zu legen und die einzigartige Atmosphäre einzufangen.
Deauville
Wo wir schon bis Honfleur gefahren sind, können wir am Abend auch noch einen Abstecher zum Plage de Deauville machen. Der mondäne Strand ist bekannt für seine langen, feinsandigen Küstenabschnitte und die eleganten Strandpromenaden. Hier spüren wir das Flair der Belle Époque, während wir an den berühmten Strandkabinen mit den Namen internationaler Filmstars entlangschlendern. Doch ganz ehrlich: Deauville ist nicht unser Ding. Der Luxus und die schicke Atmosphäre wirken auf uns etwas übertrieben, und wir fühlen uns eher zu den ruhigeren, natürlicheren Stränden hingezogen. Dennoch ist es interessant, diese mondäne Seite der Normandie einmal erlebt zu haben, auch wenn wir uns am Ende des Tages lieber wieder in die idyllischen Ecken zurückziehen.